Volles Haus der Demokratie und der Menschenrechte in Berlin mit der Vorführung des Dokumentarfilms „Okt 1 – Das katalanische Referendum: der Knüppel gegen die Wahl“ und dem Gespräch mit Prof. Klaus-Jürgen Nagel

Ein überwiegend junges Publikum füllte letzten Freitag das Haus der Demokratie und Menschenrechte in Berlin, um sich die Reportage von Mediapro zum Selbstbestimmungsreferendum am 01.10.2017 in Katalonien anzusehen. Der für die Gelegenheit auf Einladung der ANC angereiste Historiker und Soziologe an der Universitat Pompeu Fabra (Barcelona), Professor Nagel, erklärte auf Deutsch den historischen und politischen Kontext, der zu dem Referendum führte, und die nachfolgenden Ereignisse bis zum heutigen Tage. In der sehr lebhaften Debatte zeigten sich einige Zuschauer von dem Mut und der ausgefeilten Planung beeindruckt, mit denen es gelang den repressiven staatlichen Apparat zu überlisten, sowie von dem Kontrast zwischen dem friedlichen und zivilen Benehmen des Volkes und der Brutalität der Aktion der spanischen Polizei. Die vielleicht polemischste Frage war jedoch natürlich, wie es nun mit dem Weg zur Unabhängigkeit weitergehen soll, da die Gerichtsverhandlungen der politischen Gefangenen anstehen, und vier von ihnen einen Hungerstreik begonnen haben. Obwohl es keinen Mangel an Ideen gab, kam man zu keiner Einigung. Aber alle verließen die Veranstaltung mit neuen Denkanstößen und erhitztem Gemüt.